Mozillas neueste Version des Browsers Firefox – die 42. mittlerweile – verspricht allerhand Neues. Die wohl interessantesten neuen Features für die User sind die neue 64-Bit-Architektur des Firefoxbrowsers und eine Funktion zum Blocken von Trackingsoftware. Da Ersteres noch kaum Relevanz für die Praxis besitzt, soll hier die zweite wesentliche Neuerung unter die Lupe genommen werden.
Für Webseitenbetreiber nicht optimal: Es ist bekannt, dass Webseitenbetreiber mit kommerziellen Interessen versuchen, das Verhalten Ihrer Besucher auszuspionieren, um Ihnen zielgerechte Produktwerbung oder Schlimmeres angedeihen zu lassen. Eine weitaus größere Gefahr für die Privatsphäre der User sind aber sogenannte Tracker von third-parties, also Anbieter von allerlei Software für Webseitenbetreiber wie Analysetools, Buttons für Soziale Netzwerke oder Werbung.
Die in diesen nützlichen Tools versteckten Tracking-Tools sind deshalb gefährlicher, weil sie einen internetweiten Verbund bilden, der es ermöglicht, nicht nur das relativ begrenzte Verhalten der Nutzer auf einer Webseite nachzuverfolgen, sondern potentiell überall. Das heißt überall dort, wo diese Tools installiert sind.
Den Kunden wird dabei noch dreist ein Service versprochen, wie beispielsweise individuellere Produktinformationen, wo hingegen ungefragt ihre Privatsphäre massiv verletzt wird. Denn wer möchte schon, dass ohne sein Einverständnis Profile über sich in irgendwelchen Datenbanken für die Ewigkeit angelegt werden und mit jeder Nutzung des Internets weiter anwachsen? Zumal man sich dadurch ein erstaunlich genaues Bild über den User machen kann und diese Daten auch noch als Handelswaren auf dem Markt für Userprofile und Userdaten zirkulieren.
Mozilla hat das Problem schon länger im Auge: Mozilla hat sich dieses Problems schon seit geraumer Zeit angenommen und Firefox einen privaten Surf-Modus spendiert, der aber lediglich Verlauf, Cookies und Suchanfragen nach dem Schließen des eigenen Browsers von der Festplatte löschte. Mit der Blockierung von Tracking-Software gehen die Firefox-Entwickler nun einen Schritt weiter.
Standardmäßig wird die Blockierung nun im Privat-Surf-Modus aktiviert, was man daran erkennt, dass vor der URL eine grünes Schild erscheint. Zuvor gab es diese Funktion nur zu Testzwecken und war standardmäßig deaktiviert. Was dabei genau blockiert wird, lässt sich durch Anklicken des Menüpunktes „Entwickler-Werkzeuge“ beobachten.
Ein Klick auf das grüne Schildsymbol und der Schutz lässt sich für die aktuelle Webseite wieder deaktivieren, sollte beispielsweise die Darstellung der Webseite gestört sein. Soll der Tracking-Schutz komplett deaktiviert werden, lässt sich das bewerkstelligen über das Menü „Einstellung“, dann „Datenschutz“ und durch Entfernen des Hakens von „Schutz vor Aktivitätenverfolgung in privaten Fenstern verwenden“. Fazit: Insgesamt ist der Trackingschutz im neuen Firefox ein notwendiger und guter Schachzug von Mozilla im ewigen Katz- und Mausspiel zwischen kommerziellen Interessen dritter Anbieter und dem Schutz der Privatsphären der User. Wer aber einen noch umfassenderen Schutz seiner eigenen Daten beim Surfen in Anspruch nehmen will, wird wohl weiter auf die allerdings unkomfortable Tor-Browser-Version von Firefox zurückgreifen müssen.